10:00 bis 11:00 Uhr mit Thorsten
Ein kürzlich entdeckter Steinwall vor der Küste Reriks in der Ostsee wird über die kommenden Jahre weiter untersucht. Das Bauwerk, das vermutlich aus der Steinzeit stammt, erstreckt sich fast einen Kilometer weit und liegt in etwa 21 Metern Wassertiefe. Es besteht aus ungefähr 1.700 Steinen, die meist weniger als einen Meter hoch gestapelt sind. Bisherige Studien deuten darauf hin, dass Jäger und Sammler den Wall vor etwa 11.000 Jahren errichteten, als das Areal noch nicht unter Wasser lag, um Rentiere zu jagen. Die Erforschung, die fast eine Million Euro von der Leibniz-Gemeinschaft erhält, wird von mehreren Einrichtungen wie dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, dem Leibniz-Zentrum für Archäologie in Mainz sowie den Universitäten Rostock und Kiel durchgeführt. Das Projekt ist für den norddeutschen Wissenschaftspreis nominiert, dessen Verleihung nächsten Mittwoch stattfindet. Die Erforschung des Walls ist archäologisch bedeutsam und könnte wertvolle Einblicke in die Lebens- und Jagdmethoden der steinzeitlichen Menschen bieten.
Um die landesweite Haushaltslage bis zwanzig dreißig zu stabilisieren, plant die Regierung drastische Einsparungen. Ein erstes Sparpaket über hundert Millionen Euro ist bereits für das Jahr zwanzig vierundzwanzig beschlossen, ein weiteres in Höhe von zweihundert siebzehn Millionen Euro soll folgen. Diese Maßnahmen haben weitreichende Auswirkungen auf die Kommunen. Lange geplante Projekte könnten gefährdet sein, da die Fördermittel gekürzt werden sollen. Die Landesregierung hat entschieden, die Unterstützung für kommunale Projekte zu reduzieren. Der Anteil des Landes an der Städtebauförderung soll auf den Kommunalen Finanzausgleich umgelegt werden. Auch die Mittel für den Straßenbau und den öffentlichen Nahverkehr sollen sinken. Förderungen für Feuerwehrgerätehäuser oder Sportstätten stehen ebenfalls auf der Streichliste. Kommunen wie Schwentinental sehen sich nun mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Bürgermeister Thomas Haß berichtet von geplanten Investitionen von rund fünfzig Millionen Euro, die ohne Unterstützung des Landes schwer zu stemmen sind. Er rechnet mit einer Schuldenlast von neunundfünfzig Millionen Euro bis zwanzig siebenundzwanzig. Bürgermeister Dirk Woschei aus Uetersen betont die Notwendigkeit, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, obwohl freiwillige Ausgaben wie Schulsozialarbeit darunter leiden. Trotz der Sparmaßnahmen sollten Kommunen nicht unendlich Schulden machen, warnt Woschei.
Die zehnte Auflage der Vendée Globe, eines der härtesten Solo-Weltumseglungsrennen, ist in vollem Gange. Der Franzose Sébastien Simon hat kürzlich die Führung übernommen und seinen Landsmann Charlie Dalin von der Spitze verdrängt. Simon gelang es, innerhalb von zwölf Stunden einen Rückstand von fünfzig Seemeilen aufzuholen. Zuvor hatte Dalin als Erster das Kap der Guten Hoffnung erreicht, wobei er für die Strecke vom Start bis zum Kap neunzehn Tage, drei Stunden und dreiundvierzig Minuten benötigte. Besonders beeindruckend war seine schnelle Fahrt vom Äquator bis zum Kap. Der Hamburger Boris Herrmann kämpft derweil mit schwierigen Bedingungen und ist auf Platz dreizehn zurückgefallen. Aufgrund schwacher Winde kommt er mit seiner Yacht Malizia nur langsam voran, segelt mit weniger als fünf Knoten und hat mittlerweile einen Rückstand von über neunhundert Seemeilen. Herrmann, bei seiner zweiten Teilnahme als Favorit gehandelt, hofft auf bessere Wetterbedingungen, um wieder aufzuholen. Die Vendée Globe bleibt spannend, da die Segler nun den Übergang vom Atlantik zum Indischen Ozean meistern müssen.
Kaffee und Kuchen mit Blick auf den Park im Café Seeterrassen müssen die Hamburger noch etwas länger entbehren. Laut NDR 90,3 hat der neue Zwischenmieter abgesagt. Ursprünglich war die Wiedereröffnung des Cafés in Planten un Blomen für den Sommer geplant. Im Mai wurden nach einer Ausschreibung Mieter für die Zeit bis zur Sanierung ausgewählt. Nach einem halben Jahr Verhandlungen hat die Galerie Affenfaust beschlossen, ihr "Bistro-Muse"-Konzept doch nicht umzusetzen. Der städtische Vermieter Sprinkenhof, so das Bezirksamt Mitte, will nun die zweit- und drittplatzierten Bewerber kontaktieren, um deren Interesse zu prüfen. Ein Einzug vor dem Frühjahr ist jedoch unwahrscheinlich. Ein positives Zeichen gibt es: Der Verein "Petticoat & Nierentisch" plant weiterhin eine Dauerausstellung über die 1950er-Jahre, die zum historischen Gebäude passt. Dafür erhält er nun mehr Platz als geplant. In der Weihnachtszeit sollen die Räume hergerichtet werden, um dann bis Jahresende für die Öffentlichkeit zugänglich zu sein.